Es gibt Fehler die immer wieder gerne gemacht werden, die auf den ersten Blick gar nicht so nach Fehler aussehen, sich jedoch verheerend auswirken können. Damit Ihnen solche Fehler nicht passieren, wollen wir die wichtigsten Punkte hier einmal durchsprechen.
Fehlerquelle 1 – Die Klemmbereiche
Ganz wesentlich für die Stabilität Ihrer Anlage sind die richtigen Schienenabstände. Bei einfachen kristallinen System wird meistens ohne Kreuzverbund gebaut. Sprich: Die Module werden direkt auf den Schienen montiert, welche Sie via Dachhaken an Ihrem Dach befestigt haben. Damit wir später auch die Klemmbereiche des jeweiligen Moduls einhalten können ist es wichtig vorher zu wissen in welchen Abständen die einzelnen Schienenreihen angebracht werden müssen. Dazu nehmen Sie sich am besten einen Zollstock und zeichnen sich darauf die Länge des PV-Moduls ein. Die meisten kristallinen Module haben eine Länge von 134 cm – 199cm und eine breite zwischen 80 und 100 cm. Wichtig ist an dieser Stelle erstmal nur die Länge der Module.
Jetzt nehmen jetzt nehmen wir uns noch die Betriebsanleitung der Module zur Brust und schauen uns die zulässigen Klemmbereiche an. Diese markieren wir ebenfalls auf unserem Zollstock. Nun können wir uns ans ausmessen machen. Wir brauchen nur den Zollstock mit unseren Markierungen auf über die Schindel halten und man sieht leicht die besten Schindelreihen für unsere Dachhaken. Ich messe mir meine Anlagen immer von oben nach unten aus und markiere Modulanfang und Modulende auf den Schindeln. Markiert werden auch die Schindeln unter die ein Haken kommt.
So stellen wir sicher das die Schienenabstände auch zu den Klemmbereichen der PV-Module passen. Und so ist auch sichergestellt das die Garantie für die Module im Falle eines Schneelastschadens greift. Somit haben wir schon mal eine der häufigsten Fehlerquelle ausgeschlossen.
Fehlerquelle 2 – Der Abstand zwischen den Dachhaken
Damit die Module stabil sitzen, müssen wir dafür sorgen das der Abstand zwischen den Dachhaken nicht die kritische Grenze von 1.60 überschreitet. Am besten ist es wenn man auf jeden Span einen Haken platziert. Diese liegen in der Regel 65 – 100cm voneinander entfernt. Ist der Abstand zu groß , kann man die Schienen einfach auf die Schindeln drücken. Im Winter bei Schneelast ist dieses Verhalten ziemlich ungünstig. Schindeln können dabei beschädigt werden wodurch das Dach auch nicht mehr Wasserdicht ist. Ausserdem können die Module bei zu großen Spannungen bersten. Der richtige Hakenabstand unterbindet ein solches Verhalten der schienen bei größeren Druckbelastungen. Wo wir schon beim Thema Dachhaken sind: Bitte achten Sie darauf das rechts und links der Anlage, die Schienen nie mehr als 40 cm über die Haken raus ragen. Sonst tritt das gleiche Phänomen wie bei zu großen Hakenabständen auf.
In einem Prospekt empfiehlt die bayrische Versicherungskammer in den obersten Reihen auf jedem Sparen einen Dachhaken anzubringen. Innerhalb der Anlage kann es theoretisch auch jeder zweite sein. Meiner Meinung nach sollte man trotzdem jeden Sparren nutzen. Begründung: 20 Jahre sind eine lange Zeit. Man weiß nie wann der nächste Jahrhundertwinter kommt. Wenn er kommt sollte man darauf vorbereitet sein. In Gebieten wo jedes Jahr mit viel Schnee gerechnet werden muss (zum Beispiel im bayrischen Wald) ist es von Haus aus Pflicht die Haken in engen Abständen zueinander zu platzieren. Hier gilt einfach das Motto: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Fehlerquelle 3 – Der Schutz der Solarkabel und Steckverbindungen
Wenn man bedenkt das die Anlage mindestens 20 Jahre halten soll, wird schnell klar, dass man auch den Solarkabeln besondere Beachtung schenken muss. Diese müssen auf jeden Fall mit Hilfe von Kabelbindern an den Schienen fixiert werden um zu vermeiden dass Sie Kontakt mit den Schindeln haben. Auf eine solche Fixierung ist insbesondere auch bei den Steckverbindungen zu achten. Die Kabel sollten nicht bei jedem Regen dem Wasserstrom unter der Anlage ausgesetzt sein. Wasser und Strom passen einfach nicht zusammen.
Wenn Sie in Ihrer Anlage Gänge haben empfiehlt es sich Aluminium Rohre an den Schienen zu befestigen durch die man die Strings (Solarleitungen) ziehen kann. Die Stecker und Kabel in den Gängen werden so vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung geschützt.
Schlusswort: Wenn Sie beim Bau Ihrer Anlage diese drei Punkte beherzigen ist Ihnen schon viel geholfen. Es gibt sicherlich noch mehr Fehlerquellen (Induktionsschleifen, die Abstände zwischen den Wechselrichtern usw.) Die wichtigsten Fehlerquellen die es auszumerzen gilt habe ich hier jedoch aufgeführt. Wer ganz präzise arbeiten will, besucht am besten meinen Photovoltaikblog, dort veröffentliche ich in regelmäßigen Abständen wichtige Informationen die Ihnen helfen Fehler beim Bau von Photovoltaikanlagen zu vermeiden.