Der EU Energie Kommissar Oettinger fordert den Ausbau der europäischen Stromnetze in noch nie dagewesenem Ausmaß und plant Investitionen von bis zu 200 Milliarden Euro, sofern es sich um Trassen handelt, die von europäischem Interesse sind. Nach Ansicht des EU Kommissars befinden sich die derzeitigen Stromnetze noch auf einem Vernetzungsniveau des 19. Jahrhunderts.
Den größten Anteil der Kosten sollen die Stromversorger und Netzwerkbetreiber bezahlen, doch auch Verbraucher sollten sich mittel- und langfristig auf enorme Kostensteigerungen einstellen. Bis zum Jahr 2015, so Oettingers Plan, soll ein gesamteuropäischer Markt für Gas und Strom etabliert werden.
Oettinger begründet die Forderung nach dem Ausbau der Stromnetze also nicht mehr nur mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien, sondern erhofft sich vielmehr einen deutlich größeren Wettbewerb am Strommarkt. Der 20% Plan der EU Regierung scheint nur mit einer solchen Investition machbar. Sinnvoll ist er in jedem Fall, allerdings ist fraglich ob alle Europäer davon in gleichem Maße profitieren können. Bei der Finanzierung betont Oettinger Außerdem zusätzliche europäische Fördermittel in bestimmten Regionen.
Die Netzbetreiber sollen Ihrerseits sollen Trassen mit dem Prädikat “von europäischem Interesse“ erstellen beziehungsweise ausbauen. Der oft geforderte und debattierte Ausbau dezentraler Kapazitäten wird dieses Prädikat aller Voraussicht nach aber nicht erhalten. Vor allem für Trassen um den Offshore Bereich der Nordsee und den Gaspipelines in Südosteuropa ist diese Initiative wünschenswert. Ein fertiges Konzept bezüglich der Energieinfrastruktur Europas will Oettinger in neun Monaten vorlegen.
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