Beim Amtsgericht Fürth in Franken wurde der nächste Insolvenzantrag eines deutschen Solarunternehmens eingereicht. Nachdem in der vergangenen Woche die Zahlungsunfähigkeit des Modulherstellers Solon bekannt wurde, hat es nun die Solar Millennium AG erwischt.
Wie das Unternehmen selbst am Mittwochmorgen mitteilte, wurde der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzerfahrens bei Gericht eingereicht. Brancheninformationen zu Folge steht die Pleite in unmittelbarem Zusammenhang mit dem gescheiterten Verkauf von Photovoltaik Projekten in den USA an Solarhybrid, sowie einer gecancelten Finanzierung des Ibersol Kraftwerks in Spanien.
„Beide Transaktionen hätten über den aktuellen Liquiditätsbedarf hinaus Mittel generiert, die die Basis für eine Weiterentwicklung der Gesellschaft gelegt hätten“ – heißt es aus einer Mitteilung von Solar Millennium. Es ist nicht das erste und wahrscheinlich auch nicht das letzte Unternehmen, das dem harten Konkurrenzkampf auf dem Modulmarkt zum Opfer fallen wird. Im August sorgte die Pleite von Evergreen Solar in den USA für großes Aufsehen.
Die Marktsituation hat sich im Laufe des Jahres stark zugespitzt. Enorme Überkapazitäten machen den Modulherstellern in aller Welt zu schaffen – hinzu kommt der Preisverfall durch eben dieses Überangebot. Erst vor Kurzem veröffentlichte die Schweizer Bank Sarasin eine Studie, die vielen Herstellern von Photovoltaikmodulen nur geringe Überlebenschancen bescheinigt. Schenkt man der Studie glauben, so könnten die diesjährigen Unternehmenspleiten der Anfang einer weltweiten Pleitewelle in der Solarbranche werden.
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