Während in Deutschland derzeit wieder heftig übe die Subventionierung von Photovoltaikanlagen diskutiert und gestritten wird, tobt innerhalb der Solarindustrie ein erbarmungsloser Kampf ums Überleben. Gigantische Überkapazitäten resultieren nahezu täglich in Verlustmeldungen zahlreicher Unternehmen.
Als vor einigen Monaten die einstigen Pioniere von Evergreen Solar in den USA Konkurs anmelden mussten, war das scheinbar nur der Anfang einer unmittelbar bevorstehenden Marktbereinigung in der Solarwirtschaft. Experten gehen davon aus, dass sich das Feld der Wettbewerber, vor allem das der Modulhersteller, weiter lichten wird. Nur breit aufgestellte Unternehmen werden auf lange Sicht weiterhin Bestand haben.
Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage schuld am Preisverfall
In einer am Montag veröffentlichten Studie der schweizerischen Sarasin Bank heißt es weiter, dass sich die Wachstumsaussichten erst wieder verbesser können, wenn der Preisverfall bei Solarmodulen gestoppt ist. Dieser wiederum resultiert aus einem krassen Überangebot, welches in Folge des rasanten Ausbaus der Solarenergie weltweit in den vergangenen Jahren entstanden ist. Viele Unternehmen wurden in dieser gegründet und wollten ein Stück vom Kuchen abhaben, doch nur nachhaltig und international breit aufgestellte Unternehmen haben eine reelle Überlebenschance.
Dies belegen auch die weltweiten Zubauzahlen, wenn man sie mir den Produktionskapazitäten gegenüberstellt. Für das Jahr 2011 wird mit einem Zubau von 21 Gigawatt weltweit gerechnet. Bei einer Produktionskapazität von 50 GW bei Solarmodulen bedeutet dies ein Überangebot von knapp 150 Prozent.
Die Unternehmen, welchen die besten Überlebenschancen prophezeit werden, stammen vor allem aus der Volksrepublik China. Trina Solar, Yingli Solar und Suntech Power zählen zu den am besten aufgestellten Unternehmen aus dem Reich der Mitte. Aus den vereinigten Staaten sind das die Firmen First Solar und Sunpower. Gute Zukunftsaussichten aus deutscher Sicht hingegen werden vor allem der Solarworld AG bescheinigt. Unternehmen wie der Modulhersteller Q-Cells aus Sachsen-Anhalt beispielsweise, werden es in den kommenden Monaten und Jahren schwer haben, was nach Experteneinschätzung mitunter an der schlechten Finanzierung festzumachen ist.
Prognose: Absatz in Europa geht zurück, China, Japan und die USA wachsen
Vor allem den aufstrebenden Märkten in den vereinigten Staaten, China und Japan wird im kommenden Jahr ein Nachfrageplus von weltweit 20 Prozent zu verdanken sein. Der Photovoltaik Markt im Euroraum hingegen wird den Analysten zu Folge in der derzeitigen Lage verharren und einen Nachfragerückgang von 3 Prozent bis zum Jahr 2015 hinnehmen müssen. Im Zeitraum bis zum Jahr 2015 wird weltweit hingegen ein Wachstum von 18 im Durchschnitt erwartet.
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