Bis her ist es so, dass die Straßenbeleuchtung bei Städten und Gemeinden ein Großteil des finanziellen Budgets verschlingt. Das könnte sich in Zukunft ändern. Die vom britischen Lichtartisten Steven Scott gegründete Firma Scotia hat eine Straßenlaterne entwickelt, die tagsüber mehr Strom produzieren kann, als sie nachts verbraucht.
Das Projekt nennt sich „GOTHAM STREET LIGHTING SYSTEM“ und wurde bereits auf dem Kopenhagener Klimagipfel installiert.
Die Parkplätze und Außenflächen des Copenhagen Congress Center wurden mit mehreren LED Leuchten des jungen Unternehmens ausgeleuchtet.Für die Stromaufnahme sorgte dabei eine neue Solarzellengeneration des deutschen Photovoltaik-Unternehmens Q-Cells. Die hocheffizienten Siliziumsolarzellen wurden im September 2009 anlässlich des größten Branchentreffens in Hamburg erst vorgestellt. Das sehr gute Schwachlichtverhalten macht diese Zellen sogar für nördliche Breitengrade tauglich. So kann die Solarzelle auch bei bewölktem Himmel eine hohe Stromausbeute liefern.
Das Lichtmodul kommt vom Südtiroler Lichtspezialisten ewo. Die auf Leistung ausgelegten LED Lampen erfüllen die Norm EN13201 bis zur höchsten Klassifizierung M1. Sie besitzen einen Wirkungsgrad von 84 Prozent. Das senkt den Gesamtverbrauch eines Lichtmastes auf 60 Watt. Der Boden wird dabei in einer angenehmen Farbtemperatur von 3500K ausgeleuchtet.
Da die Strommasten gerade mal halb so viel Strom verbrauchen, wie sie produzieren, können sie die überschüssige Energie an das Stromnetz abgeben. Das System trägt somit zu einer deutlichen CO2-Entlastung bei. Im Vergleich zu herkömmlichen Straßenleuchten sparen die Photovoltaik-LED-Leuchten pro Stück rund 100 Kilogramm Co2 jedes Jahr ein. Das System würde damit nicht nur die Haushaltskassen der Gemeinden schonen, sondern auch einen erheblichen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Ebenfalls vorteilhaft ist, dass für die Stromübertragung keine neuen Stromleitungen gebaut werden müssten, die Infrastruktur ist bereits vorhanden. Solche Systeme würden auch das Hauptproblem der Sonnen- und Windenergie lösen. Würden in jeder Stadt dezentrale Stromlieferanten in solchen und ähnlichen Systemen installiert werden, würden wahrscheinlich keine Tausende Kilometer lange und Milliarden Euro teure Stromautobahnen mehr benötigt werden.
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