Immer mehr der großen Discounter, steigen in den Vertrieb von Stromtarifen ein. Dazu zählen unter anderem auch Penny und Lidl. Während man bei Lidl den Strom aktuell schon in den Regalen findet, dauert es bei Penny noch bis zum 2. März dieses Jahres.
Die Seite Stromtip.de hat sich mit dem Thema Ökostrom vom Discounter etwas genauer beschäftigt und den Lidl Stromtarif genauer analysiert.
Ökostrom von Lidl
Hinter dem Lidl Ökostrom verbirgt sich der Stromtarif sich der Stromtarif “eprimoPrimaKlima” von Eprimo. Eprimo ist ein Tochterunternehmen des Energiekonzerns RWE. Leider verfügt der Tarif über kein anerkanntes Ökostromzertifikat. Der Lidl Ökostrom soll zwar zu 100% aus Wasserkraft gewonnen worden sein, verfügt jedoch über kein Ökostromzertifikat, das dem Strom einen ökologischen Nutzen bescheinigt.
Wenn Sie einen Stromtarif ohne ein solches Zertifikat wählen, kann es also leicht sein, dass Sie nur auf dem Papier etwas für die Umwelt gemacht haben. Viele Stromkonzerne beziehen ihren Strom aus verschiedenen Quellen, darunter oft auch Wasserkraftwerke. Nun wird der Strom in der Buchhaltung des jeweiligen Unternehmens so verteilt, dass offiziell alle Ökostromkunden den Strom aus Wasserkraftwerken erhalten, und die regulären Tarife mit Strom aus Kohle- und Atomkraftwerken beliefert werden – echter Umweltschutz sieht sicher anders aus.
Was macht echten Ökostrom aus?
Echter Ökostrom sollte nachweisbar einen Nutzen für die Umwelt liefern und auch nachhaltig produziert worden sein. Mittlerweile gibt es einige unabhängige Zertifizierungsstellen, die Ökostromtarife auf genau diese Kriterien überprüfen und gegebenenfalls ein Ökostromzertifikat ausstellen.
Was bietet der Lidl Ökostrom sonst so?
Preislich befindet sich der Ökostromtarif im Mittelfeld. Alle Neukunden erhalten einen einmaligen Wechselbonus von 100 Euro, der nach dem ersten Monat auf das Konto überwiesen werden soll. Vorteile gegenüber der Onlinebestellung von Stromtarifen sind Quasi nicht vorhanden.
Andere Beiträge zu dieser Thematik
Ja, man konnte in den letzten Jahren einen stetig zunehmenden Marktkampf um das Ökostrom-Segment beobachten. Hierbei muss immer wieder die Frage nach der Stromqualität gestellt werden, aber auch wie nachhaltig die Unternehmen selbst ihren Kundenzuwachs bekommen. Eine andere, damit verwandte Frage ist, wieviel die Privathaushalte überhaupt bereit sind, monatlich mehr für Ökostrom auszugeben. Wer dazu anonym ein Urteil abgeben möchte, kann dies unter
http://spreadsheets.google.com/viewform?formkey=dG1GbFdpdDBCR0RUV2x5RXF0YTR3ZlE6MA
tun. Danke im voraus für die Teilnahme.
Der Tarif “eprimoPrimaKlima” weist zwar ein TÜV-Zertifikat auf. Dieses Zertifikat ist aber nicht auf eprimo als Anbieter ausgestellt, sondern auf den Lieferanten, den Verbund der österreichischen Elektrizitätswirtschaft für dessen Dachmarke “Austrian Hydro Power”.
Ich kann aufgrund dieses Zertifikates nur ableiten, dass der Lieferant “Austrian Hydro Power” regenerativen Strom aus Wasserkraft erzeugt. Ich weiß aber als potenzieller Kunde leider nicht, ob ich auch im Tarif “eprimoPrimaKlima” wirklich zu 100% Ökostrom bekomme. Dafür liefert eprimo auf deren Homepage keinen Nachweis.
Fazit: Bei “eprimoPrimaKlima” handelt es sich um eine schlichte Mogelpackung.