Aufgrund des Verteilungsproblems beim Ökostrom haben die großen deutschen Übertragungsnetzbetreiber den Bau drei neuer Stromtrassen quer durch die Bundesrepublik Deutschland angekündigt. Unter Berufung gleichlautender Aussagen von Sprechern der Unternehmen Tennet, 50 Hertz, Amprion und EnBW berichtete die Financial Times Deutschland am Freitag von derartigen Plänen.
Die Trassen werden notwendig, da der größtenteils in Ost- und Norddeutschland produzierte Ökostrom, vor allem in den west-und süddeutschen Industriezentren und Ballungsgebieten benötigt wird. Die Bundesregierung hat den Ausbaue der Übertragungsnetze nach dem Atomausstieg von den Betreibern gefordert.
Das Unternehmen 50 Hertz plant den Bau einer Stromautobahn vom Raum Magdeburg ins Rhein-Main Gebiet und will für das 600 Kilometer lange Projekt rund eine Milliarde Euro ausgeben. Ein erster Genehmigungsantrag bei der Bundesnetzagentur wurde bereits gestellt. Bis zur Umsetzung des Projekts, bzw. bis alle Genehmigungen vorlägen könne es allerdings noch gute acht Jahre dauern teilte ein Unternehmenssprecher mit.
Das Unternehmen Tennet plant derweil eine 900 Kilometer lange Trasse von Nord nach Süddeutschland. Die Kosten hierfür sollen mehrere Milliarden Euro betragen, Details zu dem Projekt kann das Unternehmen erst im Frühjahr des kommenden Jahres bekanntgeben. Amprion und EnBW planen den Bau einer Leitung vom Rheinland in den Stuttgarter Raum, konkrete Pläne hierfür, wie etwa die Trassenführung gäbe es allerdings noch nicht.
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