Während mit Erdgas betriebene Fahrzeuge sich langsam, aber sicher ihren Weg auf die Straßen der Bundesrepublik bahnen und entsprechend regelmäßig neue Erdgastankstellen das Licht der Welt erblicken, gelten Elektroautos bislang als die kleinen Stiefbrüder. Dies jedoch völlig zu unrecht, denn sie vereinen gleich Zweierlei.
Nicht nur können inzwischen bestimmte Wagenmodelle selbst mit ausschließlich erneuerbaren Energien betrieben werden – sie sollen zudem bald in der Lage sein, dazu beizutragen, das derzeit noch ungelöste Problem der Speicherung regenerativ erzeugten Stroms zu lösen.
Kurz vor seiner Markteinführung steht das ‚Ampera’ des Autoherstellers Opel, das als eines der ersten mit Strom betriebenen Fahrzeuge nicht nur bis zur Batterieaufladung an der benötigten 230-Volt-Steckdose beinahe 80 Kilometer zurückzulegen vermag, sondern dank eines so genannten Range-Extenders darüber hinaus noch eine weitere gut fünfmal so lange Strecke. Um für den Wagen selbst möglichst reinen Ökostrom zu nutzen, befindet sich Opel derzeit in Verhandlungen mit gut 30 Ökostromversorgern. So möchte das Unternehmen eine Vorreiterrolle auf dem Markt der Elektroautos einnehmen, welche durch rein erneuerbare Energien betrieben werden.
Unabhängig davon, an welche Steckdose das E-Auto angeschlossen wird – es kann in jedem Falle einen bedeutenden Beitrag zur künftig vermehrten Nutzung regenerativer Energien leisten. Denn nach aktuellen wissenschaftlichen Resultaten, stehen die klimafreundlichen Fortbewegungsmittel bald auch als Speicher für grünen Strom bereits. Unter dem Fachterminus Vehicle to Grid – in Kurzform V2G – soll das Auto bekannt werden, mit welchem zunächst Ökostrom gespeichert und sodann bedarfsgerecht wieder ins Netzt eingespeist werden kann, um dadurch Schwankungen der Windstärken und Sonneneinstrahlungen entgegenzuwirken.
Denn dies ist das derzeit größte Problem, welches einer ausschließlichen Versorgung der Gesamtbevölkerung mit grüner Energie im Wege steht: Fehlende Speicherkapazitäten. Die Batterien der Elektroautos sollen jetzt dazu beitragen, gewonnenen Ökostrom auch halten und wieder zur Verfügung stellen zu können. Wenn es nach dem Willen der Bundesregierung geht, werden bereits in zweieinhalb Jahrzehnten mehr als eine Million Elektroautos die Straßen Deutschlands unsicher machen. Und im abgestellten Zustand das ihrige dazu tun, den Traum vom Ökostrom für alle wahr werden zu lassen.
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