Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat nach etwas mehr als einem halben Jahr nach Bekanntgabe der Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke die Kehrtwende vollzogen und plant nun innerhalb des nächsten Jahrzehnts, die Kernenergie in Deutschland Geschichte werden zu lassen.
Die Koalition hält sich jedoch einen Korridor um ein Jahr nach hinten offen, falls es zu Problemen bei der beschleunigten energiewende kommen sollte. Noch am Sonntagabend trafen Vertreter von Grünen und SPD ein um über die Pläne der Bundesregierung informiert zu werden. Die Kanzlerin strebt einen Konsens an um das Thema Atomenergie aus der Kampfzone zu manövrieren. Mehr…
Seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima in Japan ist der Widerstand gegen die Kernenergie so groß wie nie zuvor. Jedoch wirft der große Wille, der Kernenergie endgültig abzuschwören, auch immer mehr Fragen auf. Wie soll die Energieversorgung zukünftig aussehen und vor allem wie finanziert werden. Wie schnell und mit welchen Mitteln soll der Ausstieg aus der Kernenergie vorangetrieben werden, diese Fragen spalten derzeit das politische Deutschland.
Das derzeitige Dilemma der Bundesregierung ist vor allem der Atompolitik der letzten Monate geschuldet. So wurden die Laufzeiten für deutsche Atomkraftwerke erst kürzlich um viele Jahre verlängert und die Subventionen für erneuerbare Energien gnadenlos zusammengestrichen. Eine von der Kanzlerin selbst gegründete Expertenkommission soll sich nun in den nächsten Monaten mit den ethischen Fragen der Kernenergie befassen. Allerdings geht es auch um wirtschaftliche Aspekte vor allem bei der Frage welche Technologie der Atomkraft folgen soll und wie diese zu subventionieren sei. Mehr…