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Streit um Projekt Atdorf – großes Pumpspeicherkraftwerk im Schwarzwald geplant

14. September 2010 | 1 Kommentar | Hits: 647

Seit dem die Schluchseewerk AG plant, mitten im südlichen Schwarzwald ein neues Pumpspeicherkraftwerk zu errichten, ist der Ärger dort groß. Einheimische und Verbände laufen Sturm gegen die Aktion.

Die Diskussion entfacht immer wieder aufs Neue, wenn solche Projekte auf dem Plan stehen. An der Frage ob und wie weit Pumpspeicherkraftwerke richtig sind, scheiden sich seit etlichen Jahren die Geister. Das Projekt Atdorf, wie es von den Initiatoren genannt wird, steht vor allem in der Kritik, weil sich das Unternehmen sehr schwer darin tut, klare Informationen über Nutzen und Mehrwert mitzuteilen. Die Sozialdemokraten im betroffenen Landkreis vermuten hinter dem Projekt sogar den Wunsch der Atomindustrie, „Atomstrom zu veredeln“.

Die Schluchseewerk AG ist ein Tochterunternehmen der Energieriesen RWE und EnBW und betreibt in Deutschland mittlerweile über 5 solcher Pumpspeicherkraftwerke.

Über das Projekt Atdorf

Die Anlage soll aus insgesamt 2 großen Becken bestehen und über eine Leiste von 1400 Megawatt verfügen. Diese Wahnsinnsleistung, entspricht der gigantischen Strommenge von 13,4 GW/h. Wahnsinnig sind allerdings für die meisten Einwohner im Baugebiet auch die Dimensionen des Projekts. Das in 1000 m liegende Oberbecken, soll insgesamt 1100 m lang und knapp 400 m breit werden. Das darunter liegende Becken ist auch nur unwesentlich kleiner. Insgesamt soll Atdorf mit Nebengebäuden eine Fläche von 1,2 Mio. m² bedecken. Für den Bau des Pumpspeicherkraftwerks sind nach Angaben der Schluchseewerk AG Investitionen von über 1 Milliarde Euro geplant.

Das Projekt könnte nach Medienangaben bereits 2019 fertig sein. 2014 soll mit dem Bau begonnen werden. Bis dahin will man alle Planungs- und Organisationsarbeiten beendet haben.

Ein erheblicher Eingriff in die Natur

Auf Grund seiner Dimensionen ist der Bau dieser Speicherlösung doch ein erheblicher Eingriff in die Natur und wird sicher auch in den kommenden Jahren heftig diskutiert werden

Nutzen und Alternativen von Pumpspeicherkraftwerken

Die Frage aber ist, ob ein Pumpspeicherkraftwerk wirklich die einzige Alternative ist, um Strom aus erneuerbaren Energiequellen abzuspeichern und so Schwankungen bei den Spitzenlasten von Windstrom und Photovoltaik entgegenzuwirken. Die Schwankungen bei den Spitzenlasten gehören aktuell noch zu den größten Problemen der Erneuerbaren.

Pumpspeicherkraftwerke werden schon seit vielen Jahren zum Zwischenspeichern von Energie verwendet. Das Prinzip ist recht einfach: Bei Spitzenlasten wird mit dem überschüssigen Strom Wasser in das Pumpspeicherkraftwerk gepumpt. Wenn Strom nicht so reichlich verfügbar ist, kann das Wasser abgelassen werden. Die Bewegungsenergie des Wassers treibt dann beim ablassen große Generatoren an, die ihrerseits Strom liefern.  Moderne Pumpspeicherkraftwerke wie das In Goldisthal (Thüringen), erreichen dabei einen Wirkungsgrad von bis zu 80 Prozent.

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Kommentare und Trackbacks zu diesem Beitrag

  1. Ano Nymouse
    26. März 2011, 04:31 | #1

    Bei Spitzenlasten wird mit dem überschüssigen Strom Wasser in das Pumpspeicherkraftwerk gepumpt.

    Bitte mal korrigieren! Das ist gerade andersherum!
    Nachts wird mit Nachtstrom (=strom aus Grundlastkraftwerken) Wasser hochgepumpt, und Mittags zur Lastspitze abgelassen.

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